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Die vergangenen Jahre - heute

Aufbruch und Veränderungen

Die Veränderungen, die in unserem Haus passieren, spiegeln sich auch im Haus und unserem Außenauftritt wider. Junge Hebammen werden in die außerklinische Geburtshilfe eingearbeitet. Wir erweitern unser Angebot durch Betreuungen in der Vorsorge und im Wochenbett für Frauen, die in der Klinik gebären möchten. Außerdem digitalisieren wir die Dokumentation der Betreuung.

Nach zehn Jahren in der Burg Dottendorf wird es 2021 Zeit für eine umfangreiche Renovierung, in der wir uns auch für eine neue Farbgebung entscheiden. Das Büro zieht in einen größeren Raum um und ein zusätzlicher Vorsorgeraum wird eingerichtet. Auch diesmal dürfen wir uns über starke Unterstützung der Elternschaft und Vereinsmitgliedern beim Aus- und Umräumen fast aller Räume im Geburtshaus freuen!

2022 widmen wir uns weiter den Veränderungen in unserem öffentlichen Auftritt, ein neues Farbdesign und Logo muss her! Im Zuge dessen wird unsere Homepage komplett überarbeitet und neugestaltet. 

Unter dem Dach des „Geburtshauses Bonn“ werden weiterhin vielfältige Angebote rund um Schwangerschaft, Geburt und dem ersten Lebensjahr angeboten. Auch wenn „Zentrum für Primärgesundheit“ nicht mehr gleichbedeutend in unserem Namen steht, lassen wir uns von den dahinter liegenden Ideen weiter inspirieren.

In die Zeit des Aufbruchs fällt auch in die Herausforderung der Pandemie. Während dieser Zeit ist es uns nach wie vor ein großes Anliegen die Familien weiterhin einwandfrei und nach unserem Leitbild zu betreuen und sie nicht mit ihren Ängsten und Sorgen allein zu lassen.

2016

Finanzielle Engpässe bedrohen das Geburtshaus Bonn

Während gleichzeitig viel mehr zur Geburt angemeldete Frauen durch unsere Hebammen betreut werden, können 2016 unerwartet viele aus medizinischen Gründen nicht im Geburtshaus gebären. Der damit verbundene hohe Wegfall der Betriebskostenpauschalen führt zu erheblichen Verlusten. Zum ersten Mal rufen wir Ende 2016 daher zu einer Großspende auf – und sind sehr dankbar über den großen Rückhalt durch die betreuten Familien. Die hohe Spendenbereitschaft kann nicht nur den Verlust ausgleichen, sondern bietet auch ein finanzielles Polster für die kommenden Jahre. 

2015

Beginn des Generationswechsels und Fachtage im Geburtshaus Bonn

In den folgenden Jahren werden nach und nach die Gründerinnen in Rente gehen, oder aus der Vorstandsarbeit ausscheiden. Es wird Zeit für frischen Wind und Veränderungen. Auch wenn auch wir den auf der ganzen Bundesebene verbreiteten Mangel an Hebammen spüren und zeitweise auch in unserem Geburtshaus die Zahl der geburtshilflich arbeitenden Hebammen zurückgeht, freuen wir uns, dass sich in den folgenden Jahren immer mehr junge Hebammen für die außerklinische Geburtshilfe interessieren.

Der Generationswechsel betrifft aber nicht nur die Hebammen, sondern auch die Verwaltung und den Vorstand. Noch ist der Generationswechsel nicht abgeschlossen, aber die Kombination aus Impulsen durch die neu hinzukommenden Team-Mitglieder, sowie die Erfahrungen der Gründungsfrauen bietet eine gute Grundlage für die kommenden Jahre.

Im September 2015 findet unser erster Fachtag statt. Unsere Fachtage richten sich an Eltern und Fachkräfte. Der Fachtag 2015 beschäftigt sich mit frühen Bindungsprozessen und versucht Eltern zu unterstützten eine sichere Bindung zu ihren Kindern von Anfang an aufzubauen („Eine sichere Bindung von Anfang an“ mit Dr. med. Karl Heinz Brisch). Weitere Fachtage in den folgenden Jahren finden zu den Themen Risiko und Risikovorbeugung in Vorsorge und Geburtshilfe mit Prof. Dr. Sven Hildebrandt und Slow family - sieben Zutaten für ein einfaches Leben mit Kindern“ mit Nicola Schmidt statt.

2012

Unser Projekt mit Schulklassen "Lernen im Geburtshaus" startet

Unsere Arbeit möchten wir auch in die Gesellschaft heraustragen. Es ist uns wichtig, ein positives und realistisches Bild von Geburten und dem Eltern-Werden zu vermitteln. Im Projekt „Lernen im Geburtshaus“ bieten wir Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, sich anschaulich und lebensnah mit Schwangerschaft, Geburt und Elternsein auseinanderzusetzen. Das Projekt wird von einer Hebamme und einer Kunstpädagogin durchgeführt.

2014

Stolpersteine – die Haftpflichtexplosion bedroht die außerklinische Geburtshilfe

In den vorherigen Jahren stiegen die Haftpflichtprämien rasant an, bis sie 2014 einen vorläufigen Höhepunkt erreichen. Immer mehr Hebammen verlassen bundesweit die Geburtshilfe, weil sie die steigenden Summen nicht mehr schultern können. Gleichzeitig erfahren die Hebammen viel Solidarität; Eltern organisieren sich und setzen sich für den Erhalt der außerklinischen Geburtshilfe ein. Die Proteste führen in die Bereitstellung eines Sicherstellungszuschlags für die Hebammen. Aus den Protesten der Eltern, unter denen sich auch viele der von uns betreuten Eltern befinden, gründet sich im Jahr 2015 der Verein Mother Hood e.V.. Der Verein setzt sich für selbstbestimmte und sichere Geburten ein und hat seinen Hauptsitz in den Räumen des Bonner Geburtshauses.

Februar 2014

Wir freuen uns über Elijas Geburt. Elija ist das 1000. Kind, das in unserem Geburtshaus geboren wurde.

Mai 2011

Erfolgreiche Einzelzertifizierung

Das Geburtshaus Bonn erhält im Mai 2011 erfolgreich die Einzelzertifizierung. Durch die jährlich stattfindenden Audits erhalten wir Hinweise zu unseren Stärken, Potentialen und Verbesserungsmöglichkeiten.

Juli 2010

Umzug in die Burg Dottendorf

Der Umzug in die Burg Dottendorf ist geschafft! Da unser Mietvertrag im Kaiser-Karl-Ring gekündigt wurde, mussten wir uns erneut auf die Suche nach einem geeigneten Haus machen. Die renovierte Bug Dottendorf bietet Gebärenden einen geschützten Rückzugsort und der historische Gewölbekeller einen stimmigen Rahmen für Kurse und Veranstaltungen.

Wie auch zehn Jahre zuvor bei der Suche nach unserem ersten Haus, haben uns auch dieses Mal betreute Eltern bei der Suche nach einem neuen Geburtshaus, dem Umbau und der Renovierung unterstützt.  

28. Juni 2008

Die Betriebskostenübernahme durch die Krankenkassen

Unsere jahrelange politische Arbeit im Rahmen des Netzwerks der Geburtshäuser trägt Früchte: Der Ergänzungsvertrags mit den gesetzlichen Krankenkassen wird abgeschlossen – ein Meilenstein für die außerklinische Geburtshilfe. Geburtshäuser als „hebammengeleitete ambulante Einrichtungen der außerklinischen Geburtshilfe“ sind seitdem im Sozialgesetzbuch V gesetzlich verankert. Frauen mit einer gesunden Schwangerschaft haben ein Recht auf die Geburt im Geburtshaus mit Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen.

2004 - 2007

Einführung eines Qualitätssicherungssystems und Zertifizierung

Im Mai 2007 wird das Geburtshaus Bonn als eines der ersten Geburtshäuser zertifiziert. Die Zertifizierung erhalten wir im Rahmen einer Verbundzertifizierung des Netzwerks der Geburtshäuser durch die Deutsche Gesellschaft zur Zertifizierung von Managementsystemen (DQS).

29. Januar 2001

Das 1. Geburtshauskind wird geboren

2000er Jahre

Das Haus ist gefunden

Nach längerer Suche können wir im August 2000 endlich den Mietvertrag für unser künftiges Geburtshaus am Kaiser-Karl-Ring in Bonn unterschreiben. Voller Enthusiasmus machen wir uns an die Renovierung und das Einrichten des ehemaligen Pfarrhauses der evangelischen Lukasgemeinde. 10 Jahre nach Gründung des Vereins kommt am 29. Januar 2001 unser erstes Geburtshauskind zur Welt. Im März 2001 wird das Geburtshaus offiziell eröffnet. Das Geburtshaus Bonn ist nicht nur ein Ort, wo Frauen in Würde und Sicherheit gebären können, sondern als Zentrum für Primärgesundheit begleiten wir Familien auch im ersten Lebensjahr des Kindes. Ein wichtiges Standbein hierfür sind unsere Pikler-Kurse, die den Kindern ein freies Spiel in einer geschützten und altersgemäß ausgestatteten Umgebung ermöglichen.

1900er Jahre

Wir knüpfen Netzwerke auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene

Als Bonner Vereinsmitglieder vernetzen wir uns auf internationaler Ebene. Im europäischen Raum gründen sie 1993 das Netzwerk zur Förderung der Idee der Geburtshäuser in Europa e.V.  mit. Mitglieder sind Geburtshäuser und Gründungsinitiativen aus der Schweiz, Deutschland, Frankreich, Italien und Luxemburg. Der befruchtende Austausch auf europäischer Ebene mündet in der Ausrichtung der europäischen Netzwerktagung 1997 in Bonn Hangelar.

Auf internationaler Ebene knüpfen wir Kontakte zu Vorreitern wie Michel Odent in Großbritannien, Frédérick Leboyer in Frankreich, oder Ina May Gaskin in den USA.

Auch in Deutschland engagieren wir uns in der Gründung eines Netzwerks, dem 1999 gegründeten Netzwerk der Geburtshäuser e.V.. Das Netzwerk unterstützt bei Geburtshausgründungen und vertritt die Interessen der Geburtshäuser in Deutschland. In diesem Rahmen waren wir auch politisch aktiv. Da eine Geburt im Geburtshaus damals noch privat von den Eltern zu zahlen war, traten sie in Verhandlungen mit den Krankenkassen zur Übernahme der Betriebskostenpauschale. Zur Etablierung von Standards in der außerklinischen Geburtshilfe entwickeln wir Leitlinien für die Geburtshäuser. In den 1990er Jahren werden immer mehr Geburtshäuser in Deutschland gegründet. Seit 1996 werden durch die neu gegründete Gesellschaft für Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe Quag e.V. außerklinische Geburten dokumentiert und somit die Sicherheit und Qualität in der außerklinischen Geburtshilfe erfasst. 

1991

Gründung des DOULA e.V.

Auf Initiative von Eltern und einigen Hebammen erfolgt im Januar 1991 die Gründung des Vereins DOULA - Verein für Geburt in Würde und Menschlichkeit e.V. Das Wort DOULA stammt aus dem altgriechischen und bedeutet: Die dienende und schützende Begleiterin. Sie hat Kinder selbst ausgetragen, geboren und aufgezogen. Und sie gibt ihr Wissen an andere weiter.

Der Name steht damit für ein Grundprinzip der Begleitung von Geburten im Geburtshaus.

Unsere Vision ist die Gründung eines Geburtshauses in Bonn – ein Ort, wo Frauen selbstbestimmt und in Würde ihre Kinder gebären können. Intensiv diskutieren in den folgenden Jahren die Gründungsmitglieder das Geburtshauskonzept, führen Fortbildungen zum Thema natürliche Geburt durch und machen durch öffentliche Informationsveranstaltungen auf ihre Vision aufmerksam. Erfolgreich entwickeln die Vereinsmitglieder ein tragfähiges Finanzkonzept. Zu dieser Zeit kommen auch neue Hebammen, die von der Idee begeistert sind, zum Verein. Auch neue Eltern kommen hinzu.

Die beteiligten Hebammen begleiteten damals schon Geburten zu Hause, oder Beleggeburten im ehemaligen Malteser Krankenhaus. Außerdem kooperierten sie mit Gynäkologischen Praxen im Bonner Raum.

Ab Mitte der 1980er Jahre

Die Geburtshausbewegung organisiert sich

Seit etwa Mitte der 1970er Jahre finden sich Frauen zusammen, die sich für die körperliche Selbstbestimmung einsetzten. Sie gründen selbstorganisierte Frauengesundheitszentren in größeren Städten.

Aus dieser Frauengesundheitsbewegung heraus entwickelt sich dann in den 1980er Jahren die Geburtshausbewegung.

Ein zentrales Ziel dieser engagierten Frauen ist es, Frauen eine selbstbestimmte Geburt zu ermöglichen und ein Gegengewicht zu der - stark technisch und medizinisch - ausgerichteten Geburtshilfe zu bilden. 1987 wird das erste Geburtshaus in Deutschland, das diesem Selbstverständnis folgt, in Berlin Charlottenburg gegründet.